Unsere Kirche und Pfarre

"Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen" (Psalm 23)

Unser Gotteshaus wurde im Jahre 1965 gebaut und dem „Guten Hirten“ geweiht. Die Kirche verkörpert in ihrer architektonischen Form ein Schiff – „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“. Bronzeskulpturen und farbige Fenster prägen die Atmosphäre des Innenraumes.

Unser Patrozinium feiern wir am vierten Sonntag der Osterzeit, das Kirchweihfest am Sonntag, der dem 19.September am nächsten liegt.

 

Die Erzdiözese Wien hatte im Jahre 1957 ein Grundstück am Fuße des Roten Berges in Hietzing erworben und es der Kongregation der Oblaten der Jungfrau Maria (OMV) für den Bau einer Kirche und eines Ordenshauses zur Verfügung gestellt.
Mit dem Kirchenbau wurde 1963 begonnen. Das Ordenshaus wurde 1964 fertiggestellt. Am 19. September 1965 wurde die Kirche von Erzbischof – Koadjutor Dr. Franz Jachym dem Guten Hirten geweiht.

                                                                                   
Das Ordenshaus (ehemals Lanterihaus) bildet mit der Kirche eine Gebäudeeinheit. 2014 wurde es umgebaut und erweitert. Das erneuerte Pfarrhaus beherbergt neben den Pfarrräumlicheiten auch 3 Pfarrkindergarten-Gruppen.

Die Baukosten der Kirche beliefen sich auf 5,45 Millionen Schilling, die zu 59% von der Erzdiözese Wien und zu 41 % von der Kongregation getragen wurden.
Am 18. Dez. 1967 errichtete der damalige Erzbischof von Wien, Dr. Franz König, die Pfarrexpositur „Zum Guten Hirten“. Die Erhebung zur Pfarre erfolgte am 1. Jänner 1990. Im Pfarrgebiet leben ca. 1750 Katholiken. Seit Ende August 2011 wird die Pfarre nicht mehr von der Kongregation der Oblaten der Jungfrau Maria (OMV) seelsorglich betreut. Sie ist nun eine diözesane Pfarre der Erzdiözese Wien.

 

Mit der Planung der Kirche wurden das Architektenehepaar Prof. Ceno und Dipl.-Ing. Herta Kosak in Zusammenarbeit mit Arch. Prof. Robert Krapfenbauer (für die Statik) betraut. Vom vorgestellten Modell war laut Chronik der Kongregation wegen der ungewöhnlichen Gestaltung „niemand hell begeistert“. Nach reiflicher Überlegung wurde jedoch die Skepsis überwunden und die Zustimmung zu einer Kirche gegeben, die in den Sakralbauten Wiens keine Entsprechung findet.
Die Kirche stellt sich als breiter asymmetrischer Bau in schalreinem Beton dar. Auf Grund der ungewöhnlichen Form entstanden bald Vergleiche wie Gottesburg, Zelt für das pilgernde Gottesvolk, Schiff. Der ursprünglich geplante Glockenturm musste aus finanziellen Gründen einem einfachen Glockenträger auf dem Dach der Nordseite weichen. Die drei Glocken stammen aus der Gießerei Grassmayr in Innsbruck und sind auf A – Cis – E gestimmt. Die größte Glocke ist dem Guten Hirten, die mittlere der Gottesmutter Maria und die kleinste allen Heiligen geweiht.

         

 

 

Die eingangs erwähnten plastischen Darstellungen an der Außenfront sind bedeutend. Der Fischfang über dem Hauptportal ist ein Meisterwerk des italienischen Bildhauers Gianluigi Giudici (1927-2012). Die aus dem Jahr 1992 stammende Bronzeplastik interpretiert den Bericht vom wunderbaren Fischfang mit der Berufung der ersten Jünger und zeigt Christus als Steuermann im Boot und zwei junge Fischer.
Die Gesamthöhe der Plastik beträgt 4 Meter, das Gewicht 1500 kp. Ihre Segnung erfolgte am 27. Juni 1993 durch den damaligen Weihbischof P.Dr. Christoph Schönborn, OP in Anwesenheit des Künstlers, weltlicher und geistlicher Repräsentanten und der festlichen Pfarrgemeinde.

An der nördlichen Längsseite der Kirche sieht man die monumentale Zementstatue des Guten Hirten, der ein Lamm schützend auf der Schulter trägt. Sie stammt vom slowakischen Bildhauer Otto Cicatka. Diese Statue wurde 1967 vom apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Opilio Rossi, gesegnet.

                     

 

Betritt man den unsymmetrischen, mehreckigen Innenraum, ist der erste Eindruck ein mystisches Dunkel. Die ursprünglich hellen Sichtbetonwände sind mit der Zeit dunkler geworden. Ein Reinigungsversuch blieb erfolglos – durchaus zum Vorteil der räumlichen Atmosphäre. Denn der Charakter dieser Kirche als Zufluchtstätte für die Mühsäligen und Beladenen und als Ort der Einkehr, des Gebetes, der Andacht und Besinnung wird so noch stärker spürbar. 

 

 

Die Wandlungsfähigkeit des Kirchenraumes ist erstaunlich: An hohen Festtagen – in der Finsternis        der Osternacht oder im strahlenden Gloria der Weihnacht - ist sie „einfach richtig“. Das breite, zur Gemeinde hin weit geöffnete Presbyterium bietet Raum für liturgische Gestaltung und die vom Konzil so sehr betonte „bewusste, tätige und fromme Teilnahme aller“ am heiligen Geschehen.

Das Dunkel des zeltartig zum Chor ansteigenden Kirchenraumes wird auch durch die von der akademischen Malerin Isolde Joham gestalteten Fenster kaum erhellt. Nur an der Stirnwand gibt es zwei Fenster mit verschieden großen, bleigefassten Teilen in rot – weiss und blau – weiss. Sie sollen nach den Intentionen der Künstlerin die Menschen zu Liebe und Treue bewegen. Im Übrigen geben in schießschartenähnlichen Luken eingepasste oder auch fensterartig zusammengefasste Glassteine in rot, grün und blau dem Dunkel einen beeindruckenden Lichteffekt.

                                     

Links hinten gelangt man über die Seitenkapelle „Zur göttlichen Barmherzigkeit“ und eine Wendeltreppe zu einer weiträumigen, durch eine durchbrochene Betonbrüstung begrenzte Empore.
Da die Anschaffung einer Pfeifenorgel aus finanziellen und anderen Gründen ausschied, entschied man sich für eine elektronische Johannus-Orgel.

                        

 

 

 

 

Die Ausstattung des Kirchenraumes ist modern und kostbar. Nicht umsonst stehen Kirchenbau und Einrichtung unter Denkmalschutz.

Als Juwel ist der in Österreich einmalige, 14 Stationen umfassende Kreuzweg an den Längsseiten anzusehen. Er umfasst insgesamt 42  Bronzefiguren in der Größe von ca. 110 cm in stark bewegter Haltung. Das Kunstwerk wurde vom italienischen Bildhauer Gianluigi Giudici in den Jahren 1966 – 1971 geschaffen. In Erinnerung an seinen kleinen, früh verstorbenen Sohn hat er diesen in der 8.Station dargestellt.

    
Die Skulptur der „Auferstehung“ an der Stirnfront bildet optisch und inhaltlich den Abschluss des Kreuzwegs.
Die Kirche verdankt diesen Kreuzweg ihrem langjährigen Pfarrer P.Carlo Mondini, der die Verbindung zu dem italienischen Künstler hergestellt hat.

Ebenfalls von G.Giudici wurde die bronzene Statue der „Madonna mit Kind“ angefertigt.

       

                               

Aus der bekannten Wiener Werkstatt von Prof. Franz Hagenauer stammen weitere wertvolle Ausstattungselemente:

Das über dem Altarraum hängende strahlende Kreuz aus Stahl mit bunten Glassteinen. Die roten Steine und die Stahlnägel als Symbole für das Leiden Christi. Die Bronzefigur des Gekreuzigten auf der Rückseite als Erinnerung daran, dass „der Tod des Herrn verkündet wird“.

                    

  • Der Tabernakel in Goldbronze, der mit seinen Strahlen den brennenden Dornbusch symbolisiert.
  • Das Taufbecken mit dem sternförmigen Deckel auf einem Sockel aus Salzburger Marmor.
  • Die beiden Sakristeitüren, eine mit dem Evangelientext vom „Guten Hirten“, die andere mit Engeln, die den Weihnachtsfrieden über der Stadt Wien verkünden.
  • Die Kerzenleuchter aus Messing.
  • Die Kirchenportaltüren
  • Der Ambo

                        

 

                                      

 

 

 Ausführliche Informationen über den Bau und die künstlerische Ausgestaltung der Kirche bietet Ihnen auch unser Kirchenführer, der die hier beschriebenen Details auch noch weiter graphisch untermauert! Sie finden ihn im Kirchenvorraum.